Irene Kress-Schmidt und
Silvia Lobenhofer-Albrecht

Irene Kress-Schmidt

Irene Kress-Schmidt setzt sich mit dem Rätsel Mensch und seiner inneren Wahrnehmung des Äußeren auseinander. Während sie in ihren weiteren Werken das technische Innenleben zur Außenhülle macht.
Die Künstlerin malt das Figürliche mit Öl über einem mageren Eitempera oder Tusche Hintergrund, wodurch bei den Teich- und Meeresbildern eine räumlich- luftige Wirkung erzielt wird. Die Künstlerin ist von den wahrnehmungspsychologischen Effekten fasziniert, die dann entstehen, wenn die Spiegelungen realistisch genug erscheinen, um die einzelnen Bildpartien als durchsichtig oder leuchtend erscheinen zu lassen.
Bei den Bildern mit den Spiegelungen von Gras- und Blattstrukturen geht es ihr um die Auseinandersetzung mit der rhythmischen Darstellung von ähnlichen Elementen, deren zugrunde liegende Ordnung auch abweichende chaotische Elemente braucht, um nicht ins Künstliche zu verfallen. Ihre Objekte werden aus Bestandteilen der Dinge, die uns umgeben, zusammenmontiert. Diese werden wie Puzzleteile zusammengefügt, ohne gebohrt, gelötet oder geklebt zu werden. Im Nebeneffekt wird unser Konsumverhalten in Frage gestellt und die Wegwerfmentalität in der heutigen Gesellschaft kritisiert.

Silvia Lobenhofer-Albrecht

Die Künstlerin Silvia Lobenhofer- Albrecht arbeitet sich mit ihren Glasarbeiten von Haut und Häutung zur Hülle und Verhüllung vor.
Die Glaskünstlerin kombiniert ihre oft wie zarte Malereien wirkende Glasverschmelzungen gern mit anderen Materialien. Vor allem in Kombination mit Metall scheint das Zerbrechliche des Glases manchmal regelrecht eine Symbiose mit dem robusten Material einzugehen. Durch die partielle Gestaltung von Alltagsgegenständen in Glas werden diese verfremdet und aus dem Bereich des Nützlichen in der Realität in den Bereich des Zweckentfremdeten der Kunst transportiert.
So etwa bei dem Mopp im vierten Stockwerk des Turmes. Aus Jutegarn gestrickt wird in ihren Objekten Anemone und Gewürm das natürlich Gewachsene nachempfunden. Zartrosa Glaselemente in Kombination mit schlammfarbigem Jutegewebe harmonieren mit den gedämpften Farben in ihren Bildern. In die Acrylbilder werden gern strukturbildende Fremdmaterialien eingebettet, so dass maschinell erzeugte Oberflächenstrukturen mit den willkürlich entstandenen Materialrissen, die im Zuge des Trocknungsprozesses entstanden sind, miteinander korrespondieren.