BBK Galerie im Kulturspeicher am Alten Hafen
Würzburg

Draußen ist feindlich

Draußen ist feindlich

Ausstellung in der BBK Galerie Würzburg

Können wir inneren Frieden finden, wenn die Welt um uns herum immer bedrückender wird?

Die Menschheit ist geplagt von Kriegen, Krankheiten, Armut und Unterdrückung. Die Natur ist zerstört von Umweltverschmutzung, Klimawandel und Ausbeutung.

All dies beeinflusst uns, trübt unsere Hoffnung auf ein besseres Leben und auf eine glückliche Zukunft.

Deshalb hoffen wir, dass uns die Kunst die Kraft geben kann, den Kopf zu heben, an uns zu glauben und der Gegenwart die Stirn zu bieten.
Ausstellungsprospekt
Vernissage

Eindruck von der Vernissage in der BBK Galerie Würzburg

Draußen ist feindlich Draußen ist feindlich Draußen ist feindlich Draußen ist feindlich Draußen ist feindlich
Fotos Vernissage: BBK Unterfranken

Frank Gerald Hegewald

Foto: Frank Hegewald
Foto: Frank Hegewald
Foto: Frank Hegewald
Foto: Frank Hegewald
Foto: Frank Hegewald

Der Fotokünstler Frank Gerald Hegewald setzt sich mit dem Gefühl auseinander, in einer Welt zu leben, die zunehmend bedrohlich, chaotisch und unverständlich wirkt. Globale Krisen wie Kriege, Klimawandel und soziale Ungleichheit verstärken das Gefühl der Fremdheit in der eigenen Realität und lassen uns machtlos gegenüber den Entwicklungen erscheinen. Doch sind es wirklich äußere Gefahren, die uns bedrohen, oder vielmehr unsere eigenen Ängste und Unsicherheiten?

Mit der historischen Fototechnik der Cyanotypie werden die tiefen Auswirkungen dieses Drucks auf den Menschen erforscht. Seine Arbeiten kreisen um Themen wie Einsamkeit, mentale Gesundheit, Trauma und Heilung und zeigen, wie die äußere Welt unser Inneres prägt.

Die Installation Zeitgenossen thematisiert das Phänomen der "Wutbürger" und veranschaulicht, wie Empörung, Hass und Drohungen zum Alltag geworden sind.

Sein Werk Das Licht am Ende des Tunnels entpuppt sich als Brandfackel reagiert unmittelbar auf die stetige Konfrontation mit Kriegsbildern: Explosionen und Ruinen fangen die bedrückende Realität ein. Doch es gibt Hoffnung - auch wenn das Licht am Ende des Tunnels zunächst täuscht, gibt es Menschen, die weitergehen. Ein Zeichen, dass trotz allem ein Weg nach vorne möglich ist.


Irene Kress-Schmidt

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Irene Kress-Schmidt setzt sich mit dem Rätsel Mensch und seiner inneren Wahrnehmung des Äußeren auseinander. Während sie mit ihren Objekten das technische Innenleben zur Außenhülle macht.

Monochrome Untermalungen ihrer Ölbilder bilden in der Gesamtschau eine lebendige Farbpalette. Die bunte Vielfalt reflektiert Fasching und Maskerade als fröhliches gesellschaftliches Ereignis - doch die Künstlerin sieht auch die dunkle Seite: Verkleidung verbirgt Absichten, überschreitet Grenzen und offenbart eine Identitätssuche voller Ängste. Kinder stehen im Fokus, da Kostüme ihnen Stärke verleihen, Unsicherheiten lindern und Aggressionen kanalisieren.

Ihre Tischinstallationen zitieren Themen, die aus Märchen und Fabeln stammen könnten. Die Gefahren unserer Umwelt werden durch Konfrontation von Pflanzenfressern mit Fleischfressern (Hase/Wolf), durch Begegnungen mit aggressiven fabulierten Gestalten (Hydra) oder mit Keimträgern (Ratte im Müll) thematisiert. Ihre Objekte werden aus Bestandteilen der Dinge, die uns umgeben, wie Puzzleteile zusammengefügt, ohne gebohrt, gelötet oder geklebt zu werden. Da wird auch unser Konsumverhalten und die Wegwerfmentalität in der heutigen Gesellschaft in Frage gestellt und kritisiert.


Petra Krischke

Petra Krischkes Markenzeichen ist das Zusammenspiel von Ölfarbe und roh belassenem Leinen, das ihren Bildern und genähten Objekten einen besonderen Glanz verleiht. Auf dem matten, neutralen Untergrund entfalten die Figuren eine lebendige Farbintensität, die den Betrachter magisch anzieht.

Die Installation umfasst sechs aus Leinen genähte Objekte und ein großformatiges Gemälde. Der Betrachter begibt sich hierbei auf einen symbolischen Weg - vorbei an quallenartigen Formen und einer fleischfressenden Pflanze - bis er vor einer Bildfläche voller räuberischer Präsenz innehält. Sogar die elegant gekleidete Mutter entpuppt sich als Wolf im Schafspelz, während das schutzlose Kind mit seiner Verletzlichkeit direkt berührt.


Silvia Lobenhofer-Albrecht

Die Glaskünstlerin Silvia Lobenhofer-Albrecht beschäftigt sich in ihren Werken Geharnischt und Atemlos mit der zwischenmenschlichen Distanz. Ihre figürlichen Bilder legen das Fremde in uns schutzlos offen, während ein metallisches Korsett als schützender Rahmen die zarte Gestalt umgibt. Der sparsam eingesetzte Glaseffekt verleiht ihren Objekten eine kühle, schützenswerte Aura - fragil und doch an einen Käfig erinnernd, der Kommunikation und Annäherung hemmt.

Zunehmend integriert sie in ihre Glasverschmelzungen auch textile Elemente. So wirkt ein aus Jutegarn gehäkeltes Kleid wie natürlich gewachsene Zellstrukturen - eine zweite Haut, die verhüllt und offenbart. Die durchsichtige Härte des Glases kontrastiert dabei auf eindrucksvolle Weise mit der weichen Undurchsichtigkeit des Stoffes, das gelbe Glas schwingt zwischen einladender Wärme und warnender Kälte.

Mit dem dreiteiligen Werk Trockenzeiten thematisiert sie die Folgen des Klimawandels: Anhand sterbender Fische in Dürreperioden, eines rostverzogenen Metallkastens und transparenter Glaselemente, die an Kreuze, Blumen oder heilende Pflaster erinnern, wird an Tod und Grablegung erinnert. Die Arbeiten mahnen uns, unsere bedrohte Umwelt um jeden Preis zu schützen und zu bewahren.


Karin Waßmer

In ihrer Kunst bricht Karin Waßmer radikal die Oberfläche der Menschen auf bis hinunter zu den innersten Schichten des Erleidens.

Es gibt kein Eingreifen von Draußen mehr, nur eine Abgrenzung als Folge ausgesetzter Angreifbarkeit - schützender Hautschichten beraubt, nur hilfloses Schreien und Fletschen der Zähne zugleich. Die Künstlerin arbeitet oft mit Öl auf Leinwand. Die Darstellung der meisten Körper wird auf wenige an Knochen und Schädel erinnernde Fragmente reduziert. Vor einem vorwiegend monochromen Hintergrund, wirkt ihre Formensprache äußert expressiv.
Ihre Farbpalette ist sehr reduziert: Beinfarben in verschiedenen hellen Tönen, die im Kontrast zu einem aggressiven Rot oder schwarzer Pinselzeichnung stehen, unterstützen noch die Intensität der Bilder. Man meint regelrecht die ohnmächtigen Schreie und Hilferufe hören zu können.
Für Manch einen sind es vielleicht abschreckende Bilder. Es sind jedoch Werke, die aufrütteln, den Betrachter aus seiner bequemen Komfortzone herauslocken und es sind Bilder, die immer durch ihre aufrichtige Intensivität bestechen.